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Stressbewältigung für Tausendsassa
Du hast tausend Ideen, bist ständig auf Empfang – und dein Kopf ist selten still?
Dann gehörst du vielleicht zu den sogenannten Scanner-Persönlichkeiten oder Tausendsassa – Menschen mit vielen Interessen, hoher Kreativität und dem Wunsch, ständig Neues zu entdecken und zu gestalten.
Diese Vielseitigkeit ist ein Geschenk – aber sie kann auch überfordern:
- zu viele offene Projekte,
- zu viel Input,
- zu viel Denken.
Das Nervensystem von Scannern ist oft „on fire“, weil sie ständig Impulse verarbeiten, planen, verknüpfen und gestalten. Zur Ruhe zu kommen fällt ihnen schwer – obwohl sie es dringend bräuchten. Ich weiß, wovon ich spreche…
Genau hier setzen die folgenden kurzen, alltagstauglichen Stressbewältigungsübungen an:
Sie helfen dir, deinen Kopf zu sortieren, dein Nervensystem zu beruhigen und wieder bei dir selbst anzukommen – ohne dass du dich stundenlang hinsetzen oder meditieren musst.
Wenn du dich oft gestresst, gereizt oder innerlich gehetzt fühlst – als würdest du nur noch funktionieren statt wirklich zu leben –, dann ist es Zeit, einen Moment lang auf die Bremse zu treten. Denn dauerhafter Stress macht krank. Dein System braucht Pausen. Punkt.
In diesem Artikel zeige ich dir 6 einfache, wirksame Übungen, mit denen du in wenigen Minuten mehr Ruhe, Klarheit und Gelassenheit findest – egal ob im Büro, unterwegs oder zu Hause. Sie sind besonders geeignet für Menschen mit einem schnellen Geist, vielen Ideen und wenig Zeit. Also perfekt für Scanner.
Übung 1: Atme dich ruhig – bewusste Atemübung
Wirkung: Sofortige Beruhigung deines Nervensystems
Zeitaufwand: 1–3 Minuten
Ort: Überall möglich
So geht’s:
- Setze dich bequem hin, beide Füße auf dem Boden.
- Atme tief durch die Nase ein und zähle dabei bis 4.
- Halte den Atem für einen Moment.
- Atme langsam durch den Mund aus – zähle dabei bis 6 oder 8.
- Wiederhole dies 5–10 Atemzüge lang.
👉 Diese Übung aktiviert das parasympathische Nervensystem, das dir Ruhe und Entspannung ermöglicht.
Übung 2: Körper spüren – Mini-Body-Scan
Wirkung: Mehr Präsenz & innerer Halt
Zeitaufwand: 3–5 Minuten
Ort: Sitzend oder liegend
So geht’s:
- Schließe die Augen (wenn möglich).
- Richte deine Aufmerksamkeit nacheinander langsam auf: Füße – Beine – Becken – Bauch – Brust – Schultern – Arme – Hände – Nacken – Gesicht.
- Nimm dabei jeweils kurz wahr, was du spürst – ohne zu werten oder zu denken. Nur spüren, wahrnehmen.
👉 Diese Übung hilft dir, aus dem Gedankenkarussell auszusteigen und wieder ganz im Hier und Jetzt anzukommen.
Übung 3: Anspannung & Entspannung (Kurzform der PME)
Wirkung: Muskelverspannungen lösen, innere Unruhe reduzieren
Zeitaufwand: 5 Minuten
Ort: Am besten im Sitzen oder Liegen
So geht’s:
- Spanne nacheinander bestimmte Muskelgruppen (z. B. Hände, Arme, Schultern, Gesicht) für ca. 5 Sekunden kräftig an.
- Dann löse die Spannung bewusst – und spüre den Unterschied.
- Wiederhole das 3–5 Mal mit verschiedenen Körperteilen.
👉 Diese Technik basiert auf der Progressiven Muskelentspannung – und wirkt besonders gut bei innerer Unruhe.
Übung 4: Gedankenstopp mit Visualisierung
Wirkung: Grübelschleifen unterbrechen, Klarheit gewinnen
Zeitaufwand: 2 Minuten
Ort: In Gedanken, jederzeit möglich
So geht’s:
- Wenn du merkst, dass du dich im Gedankenkarussell verlierst, sage innerlich deutlich: „Stopp!“
- Visualisiere dazu ein rotes Stoppschild oder ein X.
- Lenke deine Aufmerksamkeit dann bewusst auf deinen Atem oder auf das, was du gerade tust.
👉 So lernst du, Gedanken nicht einfach laufen zu lassen, sondern dich aktiv davon zu distanzieren.
Übung 5: Hand aufs Herz – beruhigender Selbstkontakt
Wirkung: Selbstregulation & emotionale Stabilität
Zeitaufwand: 1–2 Minuten
Ort: Überall machbar
So geht’s:
- Lege eine oder beide Hände sanft auf dein Herz.
- Atme ruhig und gleichmäßig.
- Sage dir innerlich einen beruhigenden Satz wie:
„Ich bin da. Ich darf zur Ruhe kommen.“
👉 Die sanfte Berührung und deine Stimme wirken als einfacher, aber kraftvoller Selbstberuhigungsmechanismus, der dir hilft, wieder ruhig und zentriert zu werden.
Übung 6: Mini-Reset – die 3-3-3-Regel
Wirkung: Stressabbau in akuten Momenten
Zeitaufwand: 1 Minute
Ort: Ideal für unterwegs oder im Büro
So geht’s:
- Nenne 3 Dinge, die du siehst.
- Berühre 3 Dinge (z. B. dein Handy, deinen Stift, deine Jacke).
- Höre auf 3 Geräusche in deiner Umgebung.
👉 Diese Übung bringt dich in die Gegenwart zurück – perfekt, wenn du innerlich „drehst“.
Fazit: Kleine Übungen – große Wirkung
Du musst nicht täglich meditieren – auch wenn ich in diesem Blogartikel beschreibe, wie Meditation auch für uns Vielbeschäftigte funktioniert – oder dein Leben umkrempeln, um Stress zu reduzieren. Schon kleine Übungen, richtig eingesetzt, können einen großen Unterschied machen – besonders, wenn du sie regelmäßig in deinen Alltag integrierst.
➡️ Tipp: Wähle dir eine Übung aus und probiere sie in den nächsten Tagen bewusst aus. Notiere, wie du dich danach fühlst.
Wenn du merkst, dass du tiefer einsteigen möchtest oder dich dauerhaft gestresst fühlst, kann ein Coaching oder eine individuelle Begleitung sinnvoll sein.
Bonus: Raus aus stressigen Phasen
Wenn du deine Stressbewältigung noch weiter vertiefen willst, hör gerne mal rein in die Podcastfolge „In 6 einfachen Schritten raus aus dem Stress“. Dort erkläre ich:
Wie du überhaupt bemerkst, dass du in einer stressigen Phase bist – z. B. wenn deine Routinen ins Stocken kommen, du dich müde fühlst oder unzufrieden bist.
Wie du dein Lebensideal als Orientierung nutzt, um dir neue Prioritäten zu setzen und so den Druck bewusst zu reduzieren.
Wie du Vertrauen findest, dass stressige Phasen vorübergehen – indem du dich an frühere Zeiten erinnerst, in denen du schon einmal erfolgreich mit diesem Stress umgegangen bist.
Im Blogartikel zur Folge findest du außerdem zusätzliche Impulse und eine ausführliche Schritt-für-Schritt-Anleitung raus aus stressigen Phasen:
Viel Freude und Erfolg beim Umsetzen.
Dein TausendsassaCoach