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Fokus halten. Dinge zu Ende bringen. In der Tiefe wirken.
Klingt gut – ist aber für viele vielseitig Interessierte, Angestellte, Selbständige oder Führungskräfte, eine echte Herausforderung. Gerade wenn du ein Tausendsassa bist, sprühst du vor Ideen, hast viele Projekte gleichzeitig im Kopf und willst dich ungern festlegen. Und genau das macht konzentriertes Arbeiten oft so schwer.
In diesem Artikel zeige ich dir, wie du als vielseitige Persönlichkeit mit klarem Fokus arbeiten kannst – ohne dich ständig ablenken zu lassen, ohne deine Kreativität zu verlieren und ohne dich in ein starres System zu zwängen.
Warum konzentriertes Arbeiten für Tausendsassa so schwer ist
Wenn du viele Interessen hast, fällt es dir vielleicht schwer, eine einzige Aufgabe bis zum Ende durchzuziehen, ohne zwischendurch an drei anderen Stellen kreativ zu werden. Du springst gedanklich von einem Thema zum nächsten, bekommst beim Arbeiten neue Ideen – und plötzlich ist der halbe Tag um, aber nichts richtig fertig.
Das liegt nicht an Disziplinlosigkeit, sondern an deiner natürlichen Vielseitigkeit und hohen geistigen Aktivität. Dein Gehirn liebt Abwechslung, Entdeckung, kreative Verbindungen. Nur: Konzentration bedeutet Fokus – und Fokus heißt, für einen Moment andere Ideen nicht zu verfolgen. Das ist für Tausendsassa nicht leicht – aber lernbar.
🎧 Praxisbeispiel aus dem Coaching: Wie Michael konzentriert arbeiten lernte
In einer meiner Podcast-Folge (Live-Coaching von Oktober 2022) begleite ich Tausendsassa Michael, der genau dieses Problem kennt: Er möchte seine Zeit sinnvoll nutzen, konzentriert bleiben – und ärgert sich, dass er sich zu oft ablenken lässt. Das Ergebnis: Zu wenig Zeit für Freunde, Hobbys und all die schönen Dinge, die ihm wichtig sind.
Im Coaching haben wir gemeinsam erarbeitet:
- wie er sich so strukturiert, dass er wirklich etwas schafft
- wie er Ablenkungen vermeidet und konzentriert bleibt
- was gegen Aufschieberitis hilft
- wie er sich leichter motivieren kann
- und vor allem: wie er dadurch mehr Zeit für sich und sein Leben gewinnt
👉 Jetzt reinhören:
6 Strategien, wie du als Tausendsassa konzentriert arbeitest – ohne dich einzuengen
1. Finde deinen persönlichen Konzentrationsmodus
Vergiss allgemeingültige Produktivitätsregeln. Die Frage ist:
👉 Wie funktioniert dein Gehirn am besten, wenn du konzentriert arbeiten willst?
Beobachte dich mal einen Tag lang:
- Zu welchen Uhrzeiten bist du besonders aufnahmefähig?
- Welche Art von Aufgaben kosten dich besonders viel Energie?
- In welcher Umgebung kannst du gut abschalten – oder wirst schnell abgelenkt?
👉 Mach dir bewusst: Konzentriert arbeiten heißt nicht, acht Stunden stur auf den Bildschirm starren. Es heißt, dass du zielgerichtet und präsent bei einer Sache bleibst – für 30, 60 oder 90 Minuten. Danach darfst du wieder switchen. In Phasen denken hilft.
2. Arbeite mit Fokus-Sprints statt starren Tagesplänen
Vielseitige Persönlichkeiten brauchen Struktur mit Freiraum. Ein zu eng getakteter Kalender fühlt sich schnell wie ein Käfig an.
Was stattdessen hilft:
- Fokus-Sprints: Setz dir 25–90 Minuten für eine einzige Aufgabe. Stell dir einen Timer. Danach: Pause oder bewusstes Umsteigen.
- Deep-Work-Zeiten blocken: 1–2 feste Slots pro Tag, in denen du keine Meetings annimmst, keine Mails liest, sondern dich auf ein zentrales Projekt konzentrierst.
- Kreativitäts-Parkplatz: Wenn dir während eines Fokus-Sprints andere Ideen kommen – notiere sie. Aber folge ihnen nicht sofort. Sie dürfen später wachsen.
💡 Tipp: Tools wie „Notion“ oder „Trello“ oder klassisch ein Notizblock helfen, deine Ideen aufzufangen – ohne dass du dich von ihnen ablenken lässt.
3. Klarheit statt Chaos: Prioritäten setzen, die zu dir passen
Viele Tausendsassa kämpfen mit Entscheidungsblockaden, weil sie alles interessant finden – und sich nicht entscheiden wollen, was sie zuerst machen sollen. Dabei braucht fokussiertes Arbeiten genau das: Priorität.
Fragen, die dir helfen können:
- Was zahlt heute konkret auf meine Vision oder mein Business-Ziel ein?
- Was will ich heute fertigstellen, nicht nur anfangen?
- Was wäre heute „gut genug“ – nicht perfekt?
👉 Wenn du Prioritäten an deinen Werten und Zielen ausrichtest, fühlst du dich sinnerfüllt statt eingeengt. Du arbeitest konzentriert, weil du weißt, warum du gerade diese Aufgabe machst.
4. Lerne, dich nicht ablenken zu lassen – ohne Kampfmodus
Ablenkung ist kein Charakterfehler – sondern oft ein Schutzmechanismus deines Gehirns, wenn es mit Unlust, Überforderung oder Unklarheit konfrontiert ist. Gerade Tausendsassa lenken sich oft unbewusst ab, wenn eine Aufgabe zu monoton wirkt oder zu groß erscheint.
Was dir hilft:
- Erkenne deine typischen Fluchtmechanismen: Öffnest du ständig neue Tabs? Checkst du Mails oder Social Media? Mach dir bewusst, wann du fliehst – und warum.
- Schaffe bewusst Ablenkungsfreiheit: Lege dein Smartphone außer Reichweite, schließe alle nicht benötigten Fenster, arbeite ggf. im Offline-Modus. Nutze Tools wie „Forest“ oder „Cold Turkey“, um Ablenkung zu minimieren.
- Beginne niederschwellig: Starte mit 10 Minuten bewusster Konzentration – das senkt die Schwelle zum Einstieg.
- Stell dir die Fokus-Frage: „Was ist jetzt gerade das Wertvollste, worauf ich meine Aufmerksamkeit richten kann?“ Diese Mini-Reflexion bringt dich zurück in die Präsenz.
💬 Merke: Ablenkung lässt sich nicht vollständig „wegtrainieren“. Aber du kannst lernen, bewusst zu unterbrechen, statt dich wegtreiben zu lassen.
5. Nutze deine Vielseitigkeit bewusst – aber nicht gleichzeitig
Tausendsassa haben oft die Gabe, zwischen Themen Querverbindungen herzustellen, kreative Lösungen zu finden und unterschiedliche Felder zu verknüpfen. Nutze das – aber dosiert.
Zum Beispiel:
- Plane Fokusphasen für unterschiedliche Interessen nacheinander, nicht parallel.
- Verknüpfe Themen gezielt (z. B. ein Coaching-Tool mit deiner Leidenschaft für Design oder KI).
- Plane bewusst Abwechslung ein, statt sie dem Zufall zu überlassen.
👉So entsteht ein Rhythmus aus Tiefe und Vielfalt – statt innerem Zickzackkurs.
6. Denk dran: Fokus ist trainierbar – auch für Vielseitige
Konzentration ist wie ein Muskel. Wenn du oft zwischen Tabs, Tools und Themen springst, bist du auf Ablenkung trainiert. Aber du kannst auch Fokus trainieren.
Das geht mit:
- Regelmäßiger Meditation oder Atemübungen (auch 5 Minuten täglich helfen)
- Einfachen Routinen für Tagesstart und -abschluss
- Bewusstem Verzicht auf Multitasking (z. B. beim Lesen, Schreiben, Planen)
💡Und vor allem: mit Selbstmitgefühl. Es ist okay, wenn du nicht jeden Tag super konzentriert arbeitest. Wichtig ist, dass du immer wieder zurückfindest – zu dir, zu deinem Fokus, zu dem, was gerade wirklich dran ist.
Fazit: Konzentriert arbeiten heißt nicht, dich einzuengen
Für Tausendsassa bedeutet konzentriert arbeiten nicht, sich auf eine Sache festzulegen – sondern, für den Moment ganz bei einer Sache zu sein. Mit einem klaren Warum, einem strukturierten Wann und einem bewussten Umgang mit Ablenkung.
Ich unterstütze auch dich gerne dabei.
Dein TausendsassaCoach