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„Ich bin vieles – aber wie beschreibe ich das?“
Wenn du diese Frage kennst, gehörst du vermutlich zu den sogenannten Scanner-Persönlichkeiten – Tausendsassa, die vielseitig, kreativ, lernfreudig und mit einem breiten Spektrum an Interessen und Kompetenzen ausgestattet sind. Du bist Führungskraft, Selbstständige:r oder Expert:in mit einem klaren Anspruch: Wirksam sein – ohne dich in eine spezialisierte Schublade pressen zu lassen.
Doch genau hier beginnt das Dilemma: Wie positioniert man sich als Mensch mit vielen Facetten? Wie wirst du sichtbar, erkennbar und greifbar – ohne dich zu beschneiden?
In diesem Artikel erfährst du:
- warum klassische Positionierung für Scanner oft nicht funktioniert,
- worauf es stattdessen ankommt,
- und wie du deine Vielseitigkeit gezielt und authentisch auf den Punkt bringst.
Warum Scanner sich mit Positionierung schwertun
Scanner-Persönlichkeiten haben nicht nur eine Stärke, eine Leidenschaft oder ein Ziel – sondern viele. Sie denken vernetzt, kombinieren ungewöhnliche Themen, sind kreativ, initiativ, unkonventionell.
Das Problem dabei? Die klassische Positionierungslogik sagt:
👉 „Finde deine Nische.“
👉 „Fokussiere dich.“
👉 „Formuliere ein klares Angebot für eine Zielgruppe.“
Für Scanner fühlt sich das oft an wie Selbstverkleinerung. Als müsste man eine Hälfte von sich selbst abschneiden, um endlich in den Markt zu passen. Ich weiß, wovon ich spreche, denn ich war auch nicht von Anfang an so spitz als TausendsassaCoach positioniert wie heute.
Das Ergebnis: Entweder man bleibt vage („Ich mache irgendwie was mit …“) oder man legt sich widerwillig auf ein Thema fest – und fühlt sich innerlich falsch.
Ich hatte anfangs zwei Schwerpunkte fürs Coaching ausgewählt, bis ich feststellen musste: Das funktioniert so nicht. Ich muss mich mit einer Sache spitz positionieren, damit die Welt weiß, wofür ich stehe. Stichwort: Wiedererkennbarkeit und Eindeutigkeit.
Was Scanner wirklich suchen, wenn sie nach „Positionierung“ googeln
Wenn du dich als Scanner-Persönlichkeit mit Positionierung beschäftigst, geht es dir meist um viel mehr als nur Marketing. Vielmehr suchst du vermutlich nach:
- Klarheit für dich selbst – worin du wirklich gut bist, was dich ausmacht
- Struktur in deinem Profil – um nicht in deiner Vielseitigkeit unterzugehen
- Außenwirkung mit Tiefe – wie du dich zeigen kannst, ohne dich zu verstellen
- Einen roten Faden, der deine verschiedenen Themen auf stimmige Weise verbindet
Kurz: Du willst nicht weniger sein – sondern endlich zeigen, wie viel du wirklich bist.
Positionierung für Scanner: anders gedacht
Scanner brauchen daher eine andere Art der Positionierung. Keine starre Nische, sondern eine bewegliche Bühne, auf der verschiedene Facetten sichtbar werden dürfen, die anpassbar, flexibel und abwechslungsreich genug ist – ohne an Klarheit zu verlieren.
Was heißt das konkret?
✅ Fokus auf Wirkung, nicht auf Titel
Statt dich über Rollen oder Berufsbezeichnungen zu definieren, kannst du dich fragen:
„Was verändere ich für andere?“
Scanner wirken oft als Impulsgeber:innen, Innovations-Treiber:innen, Verbindungs-Profis, Möglichmacher:innen. Das ist ihre eigentliche Positionierung.
✅ Finde deine Klammer
Welche übergreifende Idee, Thema oder Haltung verbindet deine verschiedenen Projekte?
👉 Beispiel: Du bist Expertin für Kommunikation, bietest Workshops zu Konfliktmanagement an und hast ein Faible für Storytelling? Deine Klammer könnte lauten: „Ich helfe Menschen, sich selbst und andere besser zu verstehen – durch Sprache, Empathie und Struktur.“
✅ Formuliere ein flexibles Profil
Statt dich auf eine einzige Zielgruppe oder Methode zu beschränken, kannst du mit einem dynamischen Kernprofil arbeiten:
- „Ich arbeite an der Schnittstelle von …“
- „Meine Stärke liegt darin, … miteinander zu verbinden.“
- „Ich begleite Menschen/Organisationen, die …, mit einem Mix aus …“
Solche Formulierungen erlauben dir, klar UND vielseitig aufzutreten.
🎧 Inspiration aus der Praxis: Podcast-Folge mit der Unternehmerin Annik Rauh
Wie eine Scanner-Persönlichkeit ihre Positionierung lebendig und erfolgreich umsetzen kann, zeigt mein Gespräch mit Annik Rauh – Expertin für Ferienimmobilien und Gastronomie.
Annik hat es geschafft, zwei Business-Welten miteinander zu verbinden und flexibel zwischen ihnen zu wechseln – ohne an Klarheit oder Sichtbarkeit zu verlieren. In der Podcastfolge (von August 2022) erfährst du:
- wie sie ihren Fokus immer wieder überprüft, ohne sich einzuschränken,
- wie du dir als Selbstständige:r ein starkes Profil mit Scanner-Logik aufbaust,
- wie du damit gezielt Kund:innen gewinnst,
- und wie du mithilfe einer einfachen Methode kluge Entscheidungen triffst, wenn du mal wieder zwischen vielen Ideen schwankst.
👉 Jetzt anhören:
Drei Reflexionsfragen für deine Positionierung
Wenn du deine Scanner-Vielfalt besser fassen möchtest, helfen dir diese Fragen:
Was ist das verbindende Thema hinter deinen Herzensprojekten?
(Nicht: Was machst du, sondern: Was treibt dich dabei wirklich an?)Welche Transformation ermöglichst du?
(Was ist bei anderen anders, nachdem sie mit dir gearbeitet haben?)Welche Muster erkennst du in deiner Laufbahn, die dich heute definieren?
(Was zieht sich durch – auch wenn sich die Felder ständig geändert haben?)
Positionierung heißt nicht Einschränkung – sondern Entfaltung
Du musst dich nicht für eine Sache entscheiden. Aber du darfst entscheiden, wie du dich zeigen willst. Denn erst wenn du selbst erkennst, wie sich deine Themen sinnvoll verbinden lassen, können andere dich auch erkennen.
Dein Profil muss nicht linear sein – aber es sollte lesbar sein. Dein roter Faden darf bunt sein – aber er sollte klar erkennbar sein.
💡 Fazit: Positionierung für Scanner heißt, das große Ganze sichtbar zu machen
Scanner brauchen keine Schublade, sondern ein klares Gesamtbild. Eine Positionierung, die Vielfalt zulässt – aber trotzdem Orientierung gibt. Die nicht einengt, sondern klärt.
Und neben deiner offensichtlichen Positionierung zum Beispiel als Selbständige darfst du – natürlich! – noch viel mehr sein. Aber das musst du ja nicht jedem erzählen. Wenn du wüsstest, was ich noch alles mache und was ich sonst noch alles bin außer TausendsassaCoach – das erzähle ich dir vielleicht ein andermal. 😉
🔁 Nächste Schritte
Wenn du das Gefühl hast, deine Positionierung ist noch zu diffus, zu brav oder zu beliebig, dann frage dich:
- Welche Identität steckt hinter all dem, was du tust?
- Was ist dein übergeordnetes Anliegen?
- Wie möchtest du wahrgenommen werden?
👉 Weitere Tipps findest du auch in meinem TAUSENDSASSA-Newsletter, in meinem Buch „Feiere Deine Vielseitigkeit!“ – oder im Coaching speziell für Scanner-Persönlichkeiten.
Ich begleite dich gern dabei, dein Profil zu schärfen und gleichzeitig Raum für deine Vielfalt zu lassen.
Viel Freude und gute Inspiration beim Stöbern, Lesen, Hören, Lernen und Weiterentwickeln!
Dein TausendsassaCoach

📖 Mehr zum Thema im Buch »Feiere Deine Vielseitigkeit!«
Wenn dich das Thema noch weiter interessiert, findest du ein eigenes Kapitel zur Positionierung für Scanner-Persönlichkeiten auch in meinem Buch
👉 „Feiere Deine Vielseitigkeit!“
Dort zeige ich dir unter anderem:
- warum Scanner ihre Positionierung oft anders denken müssen,
- wie du deinen roten Faden entwickelst,
- und welche Formulierungen dir helfen, dein Profil sichtbar und verständlich zu machen – ohne dich festzulegen.
Das Buch bietet dir Inspiration, Reflexionsfragen und konkrete Übungen, um deine Vielseitigkeit nicht nur zu feiern – sondern auch zu leben und beruflich wirksam zu machen.